Brief in der baz heute
Wer soll das seinen Kindern zumuten?
«sesam» öffnet sich noch nicht; baz 16. 2. 06. Und: Tür von «sesam» öffnet sich einen Spalt weit; baz 22. 2. 06
Ich bin recht froh darüber, dass sich «sesam» so schnell nicht öffnet. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, wie unsere kantonale Ethikkommission (EKBB) für ein solches Projekt grünes Licht geben könnte. Und sollte es in der Wirrnis der Zuständigkeiten doch durch eine Lücke schlüpfen, so habe ich immer noch die grosse Hoffnung, dass sich die 3000 Elternpaare (!) nicht finden, und auch nicht nur ein paar hundert, die sich und ihren noch ungeborenen Nachwuchs für solch ein gigantisches Projekt zur Verfügung stellen. Man stelle sich vor, was das heisst: Noch ungeborene Kinder werden für die Dauer ihrer ganzen Jugend und über das Mündigkeitsalter hinaus mitsamt ihren Eltern in ein Forschungsnetz eingebunden, wo sie genetisch, medizinisch und sozial von allen Seiten beäugt und durchleuchtet werden. Wenn das nicht eine gewaltige Einschränkung ihrer Freiheit ist, die - von mir aus gesehen - ihre gesunde Entwicklung massgeblich beeinträchtigt! Wer soll das als Elternteil sich und seinen Kindern zumuten? Ich hoffe, da siege, wenn nicht die zuständigen Instanzen, so der gesunde Menschenverstand über ungebremsten Forschungsehrgeiz, und das Projekt komme wegen mangelnder Teilnehmergruppen gar nicht zustande.
Judith Gessler, Riehen, ehemalige Lehrerin für Pädagogik und Psychologie an einem bernischen Lehrerseminar
«sesam» öffnet sich noch nicht; baz 16. 2. 06. Und: Tür von «sesam» öffnet sich einen Spalt weit; baz 22. 2. 06
Ich bin recht froh darüber, dass sich «sesam» so schnell nicht öffnet. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, wie unsere kantonale Ethikkommission (EKBB) für ein solches Projekt grünes Licht geben könnte. Und sollte es in der Wirrnis der Zuständigkeiten doch durch eine Lücke schlüpfen, so habe ich immer noch die grosse Hoffnung, dass sich die 3000 Elternpaare (!) nicht finden, und auch nicht nur ein paar hundert, die sich und ihren noch ungeborenen Nachwuchs für solch ein gigantisches Projekt zur Verfügung stellen. Man stelle sich vor, was das heisst: Noch ungeborene Kinder werden für die Dauer ihrer ganzen Jugend und über das Mündigkeitsalter hinaus mitsamt ihren Eltern in ein Forschungsnetz eingebunden, wo sie genetisch, medizinisch und sozial von allen Seiten beäugt und durchleuchtet werden. Wenn das nicht eine gewaltige Einschränkung ihrer Freiheit ist, die - von mir aus gesehen - ihre gesunde Entwicklung massgeblich beeinträchtigt! Wer soll das als Elternteil sich und seinen Kindern zumuten? Ich hoffe, da siege, wenn nicht die zuständigen Instanzen, so der gesunde Menschenverstand über ungebremsten Forschungsehrgeiz, und das Projekt komme wegen mangelnder Teilnehmergruppen gar nicht zustande.
Judith Gessler, Riehen, ehemalige Lehrerin für Pädagogik und Psychologie an einem bernischen Lehrerseminar
patpatpat - 27. Feb, 13:11