Sesam Medienspiegel I
Bild aus der bz (basellandschaftliche Zeitung) von heute. Legende: "Die 'Väter'. Sie sind stolz auf Sesam (v.l.): Alexander Grob (stellv. Leiter), Ulrich Gäbler (Uni-Rektor), Dieter Imboden (Präsident des Nationalen Forschungsrates), Jürgen Margraf (Leiter)."
Dabei gedacht: Polemisch wär jetzt, zu fragen, ob wohl wirklich irgendjemand diesen sympathischen Herren und ihren engagierten Untergebenen sich, die nächsten Verwandten und das Kind für die kommenden 20 Jahre zur Verfügung stellen will?
Die Südostschweiz: Langzeitstudie mit 3000 Familien geplant
Neue Luzerner Zeitung: Forschung zur Psychologie - 3000 Familien über 20 Jahre beobachten
St. Galler Tagblatt: Umstrittene Forschung an Kindern
Basler Zeitung: Tür von «sesam» öffnet sich einen Spalt weit; Uni- und Nationalfonds-Verantwortliche kontern die Kritik am Basler Forschungsschwerpunkt
Basler Zeitung: tageskommentar: So ist «sesam» in Gefahr
Oltner Tagblatt / MLZ: Big Brother oder grosse Chance?
Aargauer Zeitung / MLZ: Big Brother oder grosse Chance?
Der Landbote: Seelische Gesundheit erforschen
Neue Zürcher Zeitung: Sesam geöffnet; Studie über psychische Erkrankungen kann Ende dieses Jahres starten
Tages-Anzeiger - online: 20-Jahre-Studie über Familien
Der Bund: Umstrittene Studie an Kindern; Während 20 Jahren soll das Forschungsprojekt Sesam ausleuchten, wie psychische Erkrankungen entstehen
Schweizerische Depeschenagentur: Nationaler Forschungsschwerpunkt über psychische Gesundheit - 3000 Familien während 20 Jahren beobachten - heikle Gen-Teilstudien
patpatpat - 22. Feb, 10:44
Polemisch?
Immerhin werden die Eltern (nicht die Kinder) gefragt (wenn sie's denn verstehen), ob sie bei der Studie mitmachen wollen, während wir nicht gefragt werden, ob wir Herrn Margraf die weitere Entwicklung der Psychotherapie in der Schweiz anvertrauen wollen. Er redet da ein gewichtiges Wort mit. Man kann ihm wenigstens zugutehalten, dass er ziemlich viel dazu beiträgt, sich selber zu entschärfen. Zwar gibt er sich vollmundig als neutraler Wissenschafter aus und lotst mit Hilfe dieses Heiligenscheins das BAG in Richtung einer Reduktion der zur Verfügung stehenden Psychotherapiestunden, aber wenn er zugleich ebenso vollmundig die Verheissungen eines technischen Zugangs zum menschlichen Erleben und Erleiden propagiert ("Psychologie ist die Lehre von der menschlichen Software"), merken mit der Zeit vielleicht auch PolitikerInnen und Beamte, dass sich hier der Bock zum Gärtner machen lassen möchte.