Nachtrag: SDA über Kritik an Sesam
(Schweizerische Depeschenagentur, 4.8.05) Ein Forschungsschwerpunkt des Nationalfonds sorgt für Diskussionen: Die Studie SESAM erhebt Daten von 3000 Kindern zur Untersuchung psychischer Störungen. Die Kinder könnten aber keine Einwilligung geben, kritisiert ein Mitglied der Ethikkommission. "Was ich über das Projekt gelesen habe, stimmt mich skeptisch", bestätigte Carola Meier-Seethaler, Mitglied der Nationalen Ethikkommission (NEK), einen Bericht der "Berner Zeitung" vom Donnerstag. "Ich finde es gefährlich, einen Fötus von drei Monaten bis ins Alter von 20 Jahren als Versuchsperson zu nehmen." (...) Dem Schweizerischen Nationalfonds werfen Meier-Seethaler und der "Basler Appell" vor, vor der Bewilligung der 10,2 Millionen Bundesgelder keine Ethikkommission eingeschaltet zu haben. Philippe Trinchan, Kommunikationschef des Nationalfonds, weist diese Vorwürfe zurück: "Es handelt sich hier um ein grosses Missverständnis. Die Forscher erhalten vom Nationalfonds keinen Blankoscheck." Das Projekt sei in einer ersten Voranalyse bewilligt worden. Nun würden die einzelnen Teilprogramme von einem Forschungsteam an der Universität Basel ausgearbeitet. "Jedes Teilprojekt wird später den zuständigen lokalen Ethikkommissionen vorgelegt", sagte Trinchan. Erst dann bewillige der Nationalfonds die Bundesgelder definitiv. Dieses Vorgehen kritisiert Meier-Seethaler. Die Nationale Ethikkommission werde vor vollendete Tatsachen gestellt. "Das Projekt ist von nationaler Bedeutung." Ihrer Meinung nach hätte es daher zum "demokratischen Anstand" gehört, die Nationale Ethikkommission schon früher einzubeziehen. (...)
patpatpat - 17. Nov, 08:58