Archiv

Februar 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
13
15
16
18
20
21
22
23
24
26
27
28
 
 
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Aargauer Zeitung: "Margraf...
Bis vor einigen Monaten war unklar, ob Jürgen Margraf...
sesaminput - 21. Nov, 10:21
Geht Margraf doch nicht...
Jürgen Margraf habe sich noch nicht endgültig festgelegt,...
sesaminput - 21. Nov, 10:18
interessante Info zur...
Renato L. Galeazzi hat das Staatsexamen 1968 in Bern...
so nicht - 16. Okt, 18:25
NZZ-Leserbrief 13.8.09,...
Das Papier der Arbeitsgruppe «Lesson learned» (leider...
sesaminput - 16. Okt, 13:32
"Sesam" heisst auf Englisch...
Was in der Schweiz mit 3'000 Kindern scheiterte, soll...
sesaminput - 9. Jul, 08:26

Hinweis

-+-+-+-+-+-+-+-

Samstag, 17. Februar 2007

arithmetische Details

Soeben hat der Nationalfonds den "Guide 2007" (noch nicht online) über alle "National Centres of Competence in Research", zu denen auch Sesam gehört, publiziert. Grundsätzlich eine spannende Lektüre. Darin ist z.B. zu erfahren, dass Sesam seit dem 1.10.2005 läuft, im ersten Jahr ein Budget von 3,65 Millionen hatte (im laufenden zweiten: 5,74 Mio) und 74,37 Personen beschäftigt. Über das Management steht in der tabellarischen Aufstellung auf S. 79, dass es aus 5,37 100% Stellen besteht, die auf 4 Frauen und 1 Mann verteilt sind (Nationalitäten: 2 D, 1 CH, 2 F, andere 1). 2 Seiten davor ist das Management namentlich aufgelistet. Da sind 5 Männer und 4 Frauen aufgeführt. Wie diese etwas verwirrliche Rechnung wohl gemeint ist?

basellandschaftliche Zeitung über Podium vom 9.2.

In der Basellandschaftlichen Zeitung berichtete am 13.02.2007 Andrea Masek über das Podium vom 9.2. (siehe auch baz vom 12.2.)

Forschung bei Kindern ist heikles Thema

Von Skepsis geprägt war eine öffentliche Diskussion über das Forschungsprojekt Sesam

«Humanforschung bei Kindern und Jugendlichen am Beispiel von Sesam» lautete das Thema einer Podiumsdiskussion an der Universität Basel, organisiert vom Centrum für Familienwissenschaften. Der Hörsaal war voll - und voll gegen Sesam. Alexander Grob, Vizedirektor des Nationalen Forschungsschwerpunkts Sesam, hatte einen schweren Stand.

Von der Podiumsleiterin, der Publizistin Klara Obermüller, auf die heftige Kritik zu Sesam angesprochen, gab Grob zu, dass man nicht damit gerechnet habe. Der Zeitpunkt für Sesam sei wohl auch unglücklich, da das eidgenössische Humanforschungsgesetz noch nicht steht. Er betonte aber die Einmaligkeit des Forschungsprojekts. Über 20 Jahre sollen 3000 Kinder, deren Eltern und Grosseltern begleitet werden mit dem Ziel, die menschliche Entwicklung und seelische Gesundheit besser zu verstehen.

Die Psychologin Ursula Walter, eine vehemente Kritikerin von Sesam, liess durchblicken, seelische Krankheiten seien ein sehr sensibles und heikles Thema. Doch sie bestätigte die Zunahme. «Sollte man da also nicht nach den Ursachen forschen?», warf Obermüller ein. Das Psychische sei das ganz Persönliche. Könne man dem wirklich auf den Grund gehen, fragt sich Walter. Obermüller fragte darauf, ob es hier nicht einfach auch um den Zusammenprall verschiedener psychologischer Ansätze gehe? Dies musste Walter bejahen. Auch, dass gewisse Teilprojekte von Sesam durchaus weiterverfolgt werden sollten.

Sofort aber warf sie weitere kritische Fragen auf. «Macht man einer schwangeren Frau nicht Angst, wenn man ihr sagt, 40 Prozent aller Kinder werden psychisch krank?» Die Beeinflussung der Familie sei gegeben, dies könne einerseits Sicherheit vermitteln, andererseits aber eben eine Bedrohung darstellen.

Grob erklärte, dass die Beobachtung (in den ersten zwei Jahren müssen die Teilnehmenden mit insgesamt 12 bis 14 Stunden rechnen) beeinflusse, aber nicht mehr als der ganz normale Alltag auch. Die Sesam-Teilnehmenden könnten jedoch Experten dazu befragen und die Entwicklung ihres Kindes dadurch besser verstehen.

Zur Frage des Datenschutzes - die später auch im Publikum wieder aufgegriffen wurde - meinte Grob, dieser sei gewährleistet. Dafür sorgten verschiedene Instanzen, darunter die Ethikkommission beider Basel. Die Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten sich davon nicht überzeugt, wie aus dem verbreiteten Kopfschütteln gefolgert werden konnte.

Was dürfen Eltern entscheiden?

Nun wurde auch der Jurist Kurt Seelmann einbezogen, der die Rechtslage der Forschung bei Kindern erklärte. Wobei er einleitend sagte, er wisse nur wenig über Sesam. Dies befremdete, wird er doch vor allem von den Sesam-Gegnern immer wieder zitiert.

Die Diskussion, auf dem Podium und im Publikum, ging dann vor allem um die Zulässigkeit drittnütziger Forschung (Forschung, die nicht den Beforschten, sondern Dritten zugute kommt). Ein Rechtsgutachten, das von Sesam Mitte Januar vorgestellt wurde (die bz berichtete), bestätigt die Zulässigkeit. Seelmann, der im vergangenen Jahr zu gegenteiligem Schluss kam, erklärte, er könne dazu nichts sagen, da er den genauen Wortlaut nicht kenne.

Weiter wurde deutlich, wie sehr die Meinungen (nicht nur von Fachleuten) darüber auseinandergehen, was Eltern für ihre Kinder entscheiden dürfen und was nicht. Einig war man sich ebensowenig über die Aufgaben des Staates: Wie stark muss er die Kinder schützen und wie fest fördern?

Das grundsätzliche Misstrauen gegenüber Sesam aus dem Publikum, das teils auch nur sehr wenig über das Forschungsprojekt zu wissen schien, spiegelte sich zudem in der Frage wider: Wie werden die Eltern geködert? Sie erhielten sachliche Informationen, sagte Grob. Fahrauslagen würden entschädigt und Geschenke wie Plüschtiere im Wert von 20 Franken gemacht. Er erläuterte ferner, dass ein Ausstieg jederzeit möglich sei. Die Bereitschaft in der Schweiz sei aber sehr hoch, Sesam rechne mit einer Beteiligung - auch bei den Teenagern - bis zum Schluss von 70 bis 80 Prozent.
logo

Sesam Watch

Beobachtungen und Notizen zum Schweizer NCCR "Sesam", der 3'000 Kinder und ihr Umfeld vom ersten Ultraschallbild an 20 Jahre lang beobachten wollte (vorzeitiger Abbruch: 13.3.08). Autonom, skeptisch, ehrenamtlich. Kontakt: sesamwatch@gmail.com

Grundsätze



FAIR USE bei Zitaten.

Suche

 



Powered by FeedBlitz

Status

Online seit 6811 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Sep, 15:53

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
Creative Commons License

xml version of this page

twoday.net AGB

Watchlinks


Aussenreaktionen
Diskussion
Ethik
Finanzen
Geistesverwandte
Grundlagen
Leserbriefe
Margraf
Medienbeobachtung
Medienreaktionen
Politikreaktionen
Sesamkontakt
Sesamprojekte
Sesamreaktionen
Sesamzitat
Veranstaltung
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren