"Eskalation der Argumentation": Pressechef Nationalfonds in Leserbrief an baz
zu «Es wäre viel mehr Bescheidenheit angesagt»; baz 19. 5. 06
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) begrüsst den sachlichen öffentlichen Diskurs wissenschaftlicher Themen. Mit Bedauern muss er nun jedoch zur Kenntnis nehmen, dass in der Berichterstattung der baz zum NFS Sesam der Uni Basel eine Eskalation der Argumentation zu beobachten ist, welche einer konstruktiven Diskussion nicht dienlich ist. Im Interview mit Chefarzt Theodor Cahn wird ein ungeheuerlicher Zusammenhang von Sesam mit der Eugenik und Vernichtungsaktionen im Dritten Reich hergestellt und gar als Zitat in den Vordergrund gerückt. Es ist das Recht von Herrn Cahn, sich als Psychoanalytiker zu Sesam zu äussern, doch sollte unabhängig von Meinungsverschiedenheiten wissenschaftlicher Schulen äusserst vorsichtig umgegangen werden mit solch schwerwiegenden, in diesem Fall in keiner Weise fundierten historischen Vergleichen. Sesam ist vom SNF, basierend auf einer internationalen Expertenevaluation, vorgeschlagen und vom Bundesrat aufgrund seiner dringlichen Fragestellungen zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung zum Nationalen Forschungsschwerpunkt bestimmt worden. Herr Cahn hat selbst erwähnt, dass es im heutigen Wissenschaftsbetrieb glücklicherweise effiziente Sicherungen gegen missbräuchliche Forschung gibt, und dies im Interesse der Forschenden und natürlich der Gesellschaft.
Philippe Trinchan, Presse- und Informationsdienst des SNF, Bern
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) begrüsst den sachlichen öffentlichen Diskurs wissenschaftlicher Themen. Mit Bedauern muss er nun jedoch zur Kenntnis nehmen, dass in der Berichterstattung der baz zum NFS Sesam der Uni Basel eine Eskalation der Argumentation zu beobachten ist, welche einer konstruktiven Diskussion nicht dienlich ist. Im Interview mit Chefarzt Theodor Cahn wird ein ungeheuerlicher Zusammenhang von Sesam mit der Eugenik und Vernichtungsaktionen im Dritten Reich hergestellt und gar als Zitat in den Vordergrund gerückt. Es ist das Recht von Herrn Cahn, sich als Psychoanalytiker zu Sesam zu äussern, doch sollte unabhängig von Meinungsverschiedenheiten wissenschaftlicher Schulen äusserst vorsichtig umgegangen werden mit solch schwerwiegenden, in diesem Fall in keiner Weise fundierten historischen Vergleichen. Sesam ist vom SNF, basierend auf einer internationalen Expertenevaluation, vorgeschlagen und vom Bundesrat aufgrund seiner dringlichen Fragestellungen zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung zum Nationalen Forschungsschwerpunkt bestimmt worden. Herr Cahn hat selbst erwähnt, dass es im heutigen Wissenschaftsbetrieb glücklicherweise effiziente Sicherungen gegen missbräuchliche Forschung gibt, und dies im Interesse der Forschenden und natürlich der Gesellschaft.
Philippe Trinchan, Presse- und Informationsdienst des SNF, Bern
patpatpat - 27. Mai, 09:19