Stell Dir vor...
Vielleicht etwas polemisch zwar, aber als 1 Szenario unter 3'000 durchaus möglich: Stell Dir vor, Du entdeckst kurz vor Deinem 14. Geburtstag, dass Deine Eltern Unmengen Daten aus Deinem Leben bis hierhin an ein Forschungsprojekt namens SESAM verkauft haben. Gegen Aufwandentschädigungen finanzieller Art. Du findest in einer Schublade Deines Vaters einen vergilbten, 15 Jahre alten Vertrag, in dem steht, dass die Herren von SESAM von Deinen Herztönen noch im Mutterleib, über Deinen genetischen Fingerabdruck und die Diagnosen Deines Kinderarztes bis hin zu sämtlichen Schulzeugnissen und Prüfungen und der Fiche im Jugendstrafregister von Dir alles haben dürfen. Beide Omis und Opis haben auch getratscht über Dich und Deine Eltern bei SESAM, immer wieder in den letzten 14 Jahren. Von all dem wusstest Du bisher nichts. Und der Onkel der alle halbe Jahre zu Besuch kommt, seit Du denken kannst, der mit Dir immer so lustige Brettspiele macht und Dir merkwürdige Symbolfolgen vorlegt, der kommt auch von SESAM. Du suchst im Internet und erfährst, dass es noch 2'999 andere Menschen in ungefähr Deinem Alter gibt, deren Lebensdaten ebenfalls verkauft worden sind. Wie fühlt sich das an?
A propos Szenario: Den 3'000 Kindern mit ihren 6'000 Eltern und 12'000 Grosseltern (macht 21'000 Menschen, 3 Promille der CH-Bevölkerung) ist im Prinzip wohl Anonymität garantiert. Wie ist die zu gewährleisten? Mittelfristig werden wir alle jemanden kennen (oder jemanden kennen, die jemanden kennt), der zu einer SESAM-Familie gehört. Mittelfristig wird in jedem Schulhaus mindestens ein SESAM-Kind sein. Und früher oder später werden seine Gspöhnli das rauskriegen - und es deswegen bewundern oder hänseln oder beides. Es wird ein "Verein SESAMFamilien" entstehen. Es wird ein "Verein geschädigte SESAMFamilien" entstehen, der die vereint, deren Familienverband vermeintlich oder tatsächlich durch die jahrelange SESAM-Überwachung aus dem Lot geriet.
Meine Prognose als Laie: Mittelfristig wird die Studie an ihren eigenen Prämissen ersticken.
A propos Szenario: Den 3'000 Kindern mit ihren 6'000 Eltern und 12'000 Grosseltern (macht 21'000 Menschen, 3 Promille der CH-Bevölkerung) ist im Prinzip wohl Anonymität garantiert. Wie ist die zu gewährleisten? Mittelfristig werden wir alle jemanden kennen (oder jemanden kennen, die jemanden kennt), der zu einer SESAM-Familie gehört. Mittelfristig wird in jedem Schulhaus mindestens ein SESAM-Kind sein. Und früher oder später werden seine Gspöhnli das rauskriegen - und es deswegen bewundern oder hänseln oder beides. Es wird ein "Verein SESAMFamilien" entstehen. Es wird ein "Verein geschädigte SESAMFamilien" entstehen, der die vereint, deren Familienverband vermeintlich oder tatsächlich durch die jahrelange SESAM-Überwachung aus dem Lot geriet.
Meine Prognose als Laie: Mittelfristig wird die Studie an ihren eigenen Prämissen ersticken.
patpatpat - 19. Sep, 22:26