"Synapse" über Sesam I
Im Editorial der Novemberausgabe von "SYNAPSE – die Zeitung der Ärztinnen und Ärzte von Baselland und Baselstadt" schreibt Dr. med. Benjamin Pia:
SESAM (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health) ist umstritten, zumal die für das Forschungsprojekt erforderlichen Gesetze noch nicht in Kraft sind, weder das Bundesgesetz über die genetischen Untersuchungen am Menschen (GUMG) noch das Gesetz über die Forschung am Menschen – letzteres ist noch nicht einmal in der Vernehmlassung. Am 1.10.2005 wurde SESAM jedoch gestartet, obwohl selbst die Voten der Ethikkommission beider Basel (EKBB) bzw. der nationalen Ethikkommission (NEK) noch nicht vorliegen. Auch der Mental-Health-Fachwelt bereitet SESAM Sorgen, denn bis zum Jahr 2026 würde durch das Forschungsprojekt eine scheinbar objektive, der Komplexität der menschlichen Psyche kaum angemessene Forschungsmethodik etabliert. Zudem ist SESAM ethisch kaum verantwortbar, weil «eine Beobachtung über viele Jahre hinweg beim beobachteten Menschen, besonders wenn es sich um Kinder handelt, einen verändernden Eingriff darstellt» (Dr.med. Peter Dreyfus im Forum-Artikel dieser Ausgabe). In welcher Weise SESAM einen verändernden Eingriff darstellt, müsste besser vor Beginn der Studie durch Sachverständige mit umfangreicher Erfahrung bei psychischen Langzeitprozessen allgemeinverständlich gemacht werden. Wegen der Wucht von SESAM (Gesamtkosten bis 2026 derzeit rund 70 Millionen Franken) hat die regionale Mental- Health-Fachwelt das energische Treiben um den angekündigten «Datenschatz von nationaler Bedeutung» bisher aus sicherer Distanz beobachtet. Herrn Dr. med. Peter Dreyfus, FMH Psychiatrie und Psychotherapie, Basel, danken wir daher für seinen aktuellen Forum-Beitrag, der hoffentlich zu weiteren prägnanten Voten anregen wird.
SESAM (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health) ist umstritten, zumal die für das Forschungsprojekt erforderlichen Gesetze noch nicht in Kraft sind, weder das Bundesgesetz über die genetischen Untersuchungen am Menschen (GUMG) noch das Gesetz über die Forschung am Menschen – letzteres ist noch nicht einmal in der Vernehmlassung. Am 1.10.2005 wurde SESAM jedoch gestartet, obwohl selbst die Voten der Ethikkommission beider Basel (EKBB) bzw. der nationalen Ethikkommission (NEK) noch nicht vorliegen. Auch der Mental-Health-Fachwelt bereitet SESAM Sorgen, denn bis zum Jahr 2026 würde durch das Forschungsprojekt eine scheinbar objektive, der Komplexität der menschlichen Psyche kaum angemessene Forschungsmethodik etabliert. Zudem ist SESAM ethisch kaum verantwortbar, weil «eine Beobachtung über viele Jahre hinweg beim beobachteten Menschen, besonders wenn es sich um Kinder handelt, einen verändernden Eingriff darstellt» (Dr.med. Peter Dreyfus im Forum-Artikel dieser Ausgabe). In welcher Weise SESAM einen verändernden Eingriff darstellt, müsste besser vor Beginn der Studie durch Sachverständige mit umfangreicher Erfahrung bei psychischen Langzeitprozessen allgemeinverständlich gemacht werden. Wegen der Wucht von SESAM (Gesamtkosten bis 2026 derzeit rund 70 Millionen Franken) hat die regionale Mental- Health-Fachwelt das energische Treiben um den angekündigten «Datenschatz von nationaler Bedeutung» bisher aus sicherer Distanz beobachtet. Herrn Dr. med. Peter Dreyfus, FMH Psychiatrie und Psychotherapie, Basel, danken wir daher für seinen aktuellen Forum-Beitrag, der hoffentlich zu weiteren prägnanten Voten anregen wird.
patpatpat - 1. Dez, 10:06