Archiv

Mai 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Aargauer Zeitung: "Margraf...
Bis vor einigen Monaten war unklar, ob Jürgen Margraf...
sesaminput - 21. Nov, 10:21
Geht Margraf doch nicht...
Jürgen Margraf habe sich noch nicht endgültig festgelegt,...
sesaminput - 21. Nov, 10:18
interessante Info zur...
Renato L. Galeazzi hat das Staatsexamen 1968 in Bern...
so nicht - 16. Okt, 18:25
NZZ-Leserbrief 13.8.09,...
Das Papier der Arbeitsgruppe «Lesson learned» (leider...
sesaminput - 16. Okt, 13:32
"Sesam" heisst auf Englisch...
Was in der Schweiz mit 3'000 Kindern scheiterte, soll...
sesaminput - 9. Jul, 08:26

Hinweis

-+-+-+-+-+-+-+-

Medienbeobachtung

Mittwoch, 8. Februar 2006

Portrait einer Teilprojektleiterin in Personalzeitung

Barbara Glättli-Dolanc portraitiert in "intern", der Personalzeitung der Uni Basel, Dr. Margarete Rieger:

Frühmorgens schwingt sich Margarete Rieger selbst im kalten Winter aufs Velo, um acht sitzt sie schon im Büro – ganz vertieft ins Projekt, das sie von Trier nach Basel gebracht hat: den Nationalen Forschungsschwerpunkt Sesam, der am 1. Oktober 2005 gestartet ist. Die «Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health» will in den nächsten zwanzig Jahren die Grundlagen seelischer Entwicklung erforschen. Ein spezielles Teilprojekt von Sesam, welches Margarete Rieger mitleitet, befasst sich mit Stressreaktionen von Neugeborenen und Kleinkindern.
Dieses Thema ist der 29 Jahre jungen deutschen Psychologin seit Jahren vertraut: Schon an den früheren Stationen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befasste sie sich mit Forschung an Kindern und Jugendlichen, etwa am Max Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, an einem renommierten Institut in New York und an der Universität Trier,wo sie promovierte.
Ihr Doktorvater Professor Dirk Hellhammer empfahl sie für diese Stelle, und sie nahm an: «weil ich Sesam für ein spannendes, wichtiges Forschungsprojekt halte und gern zu dieser Grundlagenforschung beitragen will». Als sie im letzten Frühling in die Schweiz zog, fielen ihr als Erstes die optimalen Bedingungen für Sport auf: «Besonders das Joggeli hat es mir angetan. Das Sportbad und das Leichtathletikstadion sind wirklich Klasse.» Inzwischen kennt sie die Gegend schon besser als mancher Einheimische, nicht zuletzt dank ihren ausgedehnten Velofahrten kreuz und quer durch die Region und dem Training mit den Leichtathleten des TV Arlesheim. Im November hat sie mit ihrem Club schon den Ekiden-Marathon in Riehen bestritten und einen dritten Platz belegt. «So lernen mein Lebenspartner und ich hier neue Leute kennen.»
Wäre Margarete Rieger nicht Forscherin, würde sie eine Eventagentur leiten: Zum ersten Weihnachtsfest erfreute sie das Sesam-Team mit ihrer fantasievollen Dekoration der noch neuen Büroräume. Disziplin und lauthals Lachen sind für sie kein Widerspruch. Deshalb fühlt sie sich wohl an der Uni Basel und bei Sesam. «Ich habe hier ein tolles Team gefunden und arbeite wirklich gerne in diesem Projekt mit. Sesam bietet unglaubliche Chancen und wird hoffentlich die Uni Basel und die Forschungslandschaft Schweiz weltweit noch bekannter machen.» So bald möchte Margarete Rieger nicht weg – zumal ihr Lebenspartner ihr von Trier nach Basel gefolgt ist und ebenfalls eine interessante Stelle gefunden hat.

Mittwoch, 1. Februar 2006

interpharma c/o swissmom.ch

Eher anekdotisch: Der PR-Artikel aus dem Hause Interpharma ist inzwischen unter anderem zu finden im Netz auf der "aktuell"-Seite der Site swissmom.ch, einer Website, deren Chefredaktorin Dr. med. Brigitte Holzgreve (ihr Mann ist Wolfgang Holzgreve, Leiter der Frauenklinik am Unispital Basel) ist, die betrieben wird von der im Oktober '04 ins Handelsregister eingetragenen "swissmom GmbH", die am Wohndomizil von Holzgreve zuhause ist, am Münsterplatz 2, dem vom ehemaligen Finanzchef der Roche, Henri B. Meier, zu Luxuswohnungen umgebauten ehemaligen Sitz des Erziehungsdepartementes Basel-Stadt. swissmom.ch behauptet von sich u.a.:

Die Webseite www.swissmom.ch ist seit dem 1. Juli 2003 online und inzwischen die wichtigste Informationsquelle für alles rund ums Kinderkriegen in der Schweiz.

Sonntag, 29. Januar 2006

Tagung am CHUV zu Forschung am Menschen

(via TA-Swiss) Recherche impliquant des êtres humains, Vendredi 17 février 2006, 13h30 – 17h00, Auditoire César-Roux du CHUV Lausanne, Programm als .pdf.

Technikfolgenabschätzung: Forschung am Menschen

(Publiforum, TA-Swiss) Insbesondere im biomedizinischen Bereich erfordert der wissenschaftliche Fortschritt Forschung am Menschen. Wenn Forschungssubjekte an wissenschaftlichen Versuchen teilnehmen, wirft dies allerdings ethische und medizinische wie auch soziale und wirtschaftliche Fragen auf. Wer entscheidet über die Ausrichtung der Forschungsvorhaben und über ihre Angemessenheit? Wie lässt sich der bestmögliche Schutz der betroffenen Personen in jedem Fall gewährleisten, insbesondere der verwundbarsten unter ihnen wie Kinder oder Kranke? Wie soll die wissenschaftliche Verwendung von (Gewebe- oder Blut-)Proben und von Daten geregelt werden, die im Zug medizinischer Behandlungen erhoben werden? Das PubliForum zur Forschung am Menschen hat einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit gegeben, sich als Laien mit diesen vielschichtigen Fragen zu befassen. Ihre Überlegungen und Empfehlungen richten sich vor allem an die Entscheidungstragenden aus Politik, Wissenschaft und anderen betroffenen Kreisen, aber auch an sonstige interessierte Personen.

(aus PubliForum «Forschung am Menschen» Bern, 23. – 26. Januar 2004, Bericht des Bürgerpanels, 50 Seiten, Download als .pdf hier)

Freitag, 20. Januar 2006

Sesam in "Beobachter"-Artikel

"Der gläserne Patient" von Daniela Schwegler
Biobanken speichern genetische Daten von Tausenden von Menschen. Und dieses Material ist höchst begehrt: Nicht nur Forscher, sondern auch Polizei und Versicherungen zeigen grosses Interesse.

Ein «Datenschatz von nationaler Bedeutung» wird ab Oktober 2006 am Basler Universitätsspital angehäuft. Projektleiter Jürgen Margraf gerät ins Schwärmen, wenn er von der Biobank erzählt, in der künftig Daten von rund 17’000 Personen gespeichert werden.
3’000 Kinder werden im Rahmen des Forschungsprojekts Sesam (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health) schon als Fötus erfasst und bis zum Alter von 20 beobachtet und erforscht. Der Speichel, der ihnen bei Geburt abgenommen wird, landet gefroren bei minus 80 Grad Celsius im Tiefkühler. Anhand des Speichels entschlüsseln die Forscher die genetische Ausstattung des Kindes.
Die Daten werden kontinuierlich ergänzt durch Angaben aus Interviews oder Verhaltensbeobachtungen wie körperliche oder geistige Gesundheit, Wohn- und Arbeitssituation, Ernährungs- und Bewegungsverhalten oder Stressbewältigung. Dazu kommen genetische und andere Informationen über Eltern und Grosseltern.
So entsteht ein riesiger Datenpool, in dem die Forscher unter anderem nach Zusammenhängen von Genen und Psyche fischen wollen. «Indem wir das Zusammenspiel von Umwelt und biologisch-genetischen Faktoren untersuchen, werden wir entscheidende Schritte vorwärts kommen im Verständnis der Ursachen von Depression und Angsterkrankungen», hofft Andreas Papassotiropoulos, einer der Forschungsleiter.
«Sesam» ist ein Hoffnungsträger. Bis im Jahr 2026 dürfte das Projekt rund 60 Millionen Franken kosten – finanziert vorerst vom Schweizerischen Nationalfonds, von Universitäten, Spitälern und in einer zweiten Phase vielleicht auch von den Pharmafirmen Roche oder Novartis.

Rest des Artikels: Siehe Beobachter-Site.

Sonntag, 18. Dezember 2005

Personalzeitung Uni Basel über Sesam

intern, Personalzeitung, Juni'05, Titel "Neue Forschungsschwerpunkte vor dem Start"

(...) Beim NFS Sesam bestehen in Bezug auf die Räume ganz andere Bedürfnisse: «Neben Büros benötigen wir für unser Projekt zum Beispiel auch Labors und Untersuchungsräume», erklärt Jürgen Margraf. «Die Nähe zur Fakultät ist deshalb notwendig.» Der NFS Sesam sollte deshalb in unmittelbarer Nähe zum Institut für Psychologie an der Missionsstrasse untergebracht werden, in Räumlichkeiten, die zurzeit von den Juristen genutzt werden. Dazu muss aber erst eine räumliche Alternative für die Juristen gefunden werden. Ursprünglich war geplant, dass sich die Universität für über zwei Millionen Franken jährlich auf 7400 Quadratmetern im Jacob-Burckhardt-Haus, einem Büroneubau beim Bahnhof, einmietet. In seiner Mai-Sitzung hat der Universitätsrat jedoch seinen Entscheid über die Zumietung des Jacob-Burckhardt-Hauses auf Ende Juni vertagt und die Umzugspläne verschoben. Da die Juristen so lange an der Missionsstrasse bleiben, bis ein neuer Standort bereit steht, wird nun eine Lösung gesucht, damit der NFS Sesam rechtzeitig im Herbst mit dem Projekt beginnen kann.
Zu den Vorbereitungen gehört auch, die Projektbudgets für die erste Vierjahresperiode 2005–2009 zu konsolidieren. Der Beitrag des Nationalfonds an den NFS Bildkritik beträgt 7,1 Mio. Franken, an den NFS Sesam beläuft er sich auf 10,2 Mio. Franken. Zur Deckung des 4-Jahres-Budgets müssen 13,4 Mio. (Bildkritik) bzw. 11,6 Mio. Franken (Sesam) aus anderen Quellen finanziert werden. Neben den Zuwendungen der Universität Basel und einzelner Projektpartner müssen daher zusätzliche Drittmittel in der Höhe von jeweils mehreren Millionen Franken eingeworben werden. Die Universität hat sich gegenüber dem Schweizerischen Nationalfonds verpflichtet, sich für die Finanzierung zu verwenden. Das Rektorat wird sich zusammen mit den NFS-Leitern beim Einwerben von Drittmitteln engagieren.

Kasten: "NFS Sesam"
Mit einer langfristig und ganzheitlich angelegten Untersuchung will der NFS Sesam (Swiss Etiological Study ofAdjustment and Mental Health) die Wege ergründen, die zu psychischer Gesundheit oder Krankheit führen.Die interdisziplinäre Ursachenforschung stellt Kinder und Familien in den Mittelpunkt. Im Rahmen einer Langzeitstudie untersucht Sesam die persönliche psychische Entwicklung von 3000 Personen von der zwölften Schwangerschaftswoche bis in das junge Erwachsenenalter unter Einbezug ihrer Eltern und Grosseltern. So entsteht nach und nach ein aufschlussreiches Bild des komplexen Zusammenspiels von psychischen, sozialen und biologischen Faktoren bei der Entwicklung von Gesundheit und Krankheit. Der NFS Sesam steht unter der Leitung des Psychologen Prof. Jürgen Margraf. Kooperationen bestehen im Rahmen eines Netzwerkes unter anderem mit den Universitäten Fribourg, Zürich, Bern und Trier. (Bildlegende: Der NFS Sesam soll dereinst im Hinterhaus des Instituts für Psychologie untergebracht werden – doch zuerst braucht es eine neue Lösung für die dort untergebrachten Juristen.)


Intern18, November '05, "Schwerpunktbildung in der Forschung"

(...) Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS) haben zum Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in strategisch wichtigen Forschungsbereichen nachhaltig zu stärken. Die Universität Basel ist zurzeit Leading House von drei NFS. Es sind dies «Nano-Scale Science», «Swiss Etiological Study ofAdjustment and Mental Health SESAM» und «Iconic Criticism». Diese NFS sind nach Massgabe des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) konstituiert, mit dem detaillierte vertragliche Regelungen existieren. Die Universität Basel muss sich insbesondere verpflichten, an ihre NFS konkrete finanzielle Beiträge im Sinne von «matching funds» zu leisten. Die NFS werden nach jeweils vier Jahren durch ein international besetztes wissenschaftliches Advisory Board evaluiert. Bei positiver Beurteilung kann die SNF-Unterstützung auf maximal zwölf Jahre verlängert werden. Danach muss sich die Universität Basel entscheiden, wie und in welchem Ausmass die Forschungsschwerpunkte aus eigener Kraft weitergeführt werden sollen.

Sesam soll 20 Jahre dauern, nach dem Willen seiner Erfinder. Der SNF beteiligt sich maximal 12 Jahre daran. Heisst das, mit fortschreitender Dauer, müssen die Uni und Dritte anteilmässig immer mehr der Sesamkosten tragen?

NZZaS, Reaktionen auf "Kostenschub bei der Psychotherapie"

Leserinnenbriefe auf diesen Artikel in der NZZ am Sonntag vom 11.12.05

Dass in der Schweiz eine Unterversorgung mit Psychotherapie besteht, ist in Fachkreisen schon lange bekannt. Es ist daher erfreulich, dass das Bundesamt für Gesundheit dies nun auch zur Kenntnis nimmt. Es erstaunt mich allerdings sehr, dass man sich dort nicht fragt, was man dagegen tun kann, sondern nur, wie man die Kosten für Psychotherapie senken kann. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass eine ungenügende Behandlung psychischer Erkrankungen zu Mehrkosten in anderen Bereichen der Medizin führt und vermeidbare Arbeitsunfähigkeit und Invalidität zur Folge hat. Leute mit Panikstörungen haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt; die Prognose für Leute, die nach einem Herzinfarkt depressiv sind, ist schlechter usw. Von den Belastungen für die Angehörigen und ihre Kinder ganz zu schweigen.
Es wird heute schon verlangt, dass eine Psychotherapie - wie jede medizinische Behandlung - die «WZW-Kriterien» (Wissenschaftlichkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit) erfüllen muss. Dies bedeutet aber nicht, dass jede psychische Störung mit einer Kurz-Psychotherapie geheilt werden kann. Bei Personen mit einer neu aufgetretenen psychischen Erkrankung und intakten Ressourcen (gut strukturierte prämorbide Persönlichkeit, normale Intelligenz, gutes Umfeld usw.) ist eine Kurztherapie häufig ausreichend, nicht aber bei psychisch schwer beeinträchtigten Patienten, die schon jahrelang krank sind, schwer traumatisiert wurden oder in einer sehr belastenden psychosozialen Situation leben.
Es gibt eine ganze Reihe körperlicher Krankheiten, deren Behandlung ebenfalls aufwendig ist. Bei manchen dieser Erkrankungen haben in den letzten Jahren die Häufigkeit wie auch die Behandlungskosten des einzelnen Patienten ebenfalls zugenommen, zum Beispiel bei den chronischen obstruktiven Lungenkrankheiten oder beim Diabetes mellitus Typ 2. Bisher ist aber noch niemand auf die Idee gekommen, zu sagen, die Kosten dieser Behandlungen müssten gesenkt werden, indem diese Patienten weniger oft inhalieren dürfen oder weniger Insulin bekommen als nötig.

Dr. med. Monika Diethelm-Knoepfel, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Uzwil (SG)

Eine halbe Million Schweizer hätten eine psychotherapeutische Behandlung nötig. Heute weiss man, dass die Ursache sämtlicher späterer Neurosen in den ersten Lebensjahren liegen, d. h. von Umweltfaktoren der ersten zehn Lebensjahre abhängig sind. Wäre es nicht an der Zeit, als Sparmassnahme die Ursachen zu verändern, die zu seelischen Störungen führen? Eine Elternausbildung als vorbeugende Massnahme und eine Lehrer-Weiterbildung für die Grundstufe würden dem Bund Millionen von Franken einsparen! Die erste und vorläufig einzige Elternausbildung in der Schweiz, die seit zehn Jahren erfolgreich betrieben wird, hat sich zum Ziel gesetzt, zur Gesundung der nächsten Generation beizutragen.

Mària Kenessey, Zürich

"TrennungsAngstProgramm für Familien TAFF" in der SoZ

Die SonntagsZeitung berichtet über das TAFF unter der Federführung von Prof. Silvia Schneider von der Basler Fakultät für Psychologie (Co-Leiterin der Kernstudie von Sesam) unter dem Titel:

"Nachts, wenn die Angst kommt - Mit einer neuen Therapie wird Trennungsangst bei Kindern erfolgreich behandelt".

Der letzte Abschnitt des Artikels lautet:

In einer Studie werden derzeit die Erfolge der neuen Therapiemethode überprüft. Die Analyse der Krankengeschichten der ersten Kinder, die die Therapie abgeschlossen haben, zeigt, dass die neue Methode wirksam ist. Tatsächlich erfüllen vier Wochen nach Therapieende nur noch 20 Prozent der Kinder die Kriterien einer Angsterkrankung; bei der globalen Therapie sind es mehr als 30 Prozent. Eindeutig ist das Ergebnis jedoch noch nicht: «Wir müssen weitere Patienten in die Studie einbeziehen, um etwaige Unterschiede zuverlässig beurteilen zu können», sagt Blatter.

Zusammengefasst: TAFF "kuriert" 80%, "globale Therapie" gegen 70%. TAFF ist also rund 15% "wirksamer". Weiter oben im Artikel steht:

Will ein Kind etwa regelmässig bei den Eltern schlafen, geht die Therapeutin zur Schlafenszeit in die Wohnung der Familie. Nach einer Vorbesprechung mit der ganzen Familie demonstriert sie den Eltern, wie sie dem Kind mit ihrem Verhalten am besten helfen können. Rennen die Jungen und Mädchen schreiend oder weinend aus dem Kinderzimmer, werden sie wortlos in ihr Bett zurückgebracht. Die Eltern sprechen den Kindern dann Mut zu, verlassen das Zimmer aber wieder. «Nach und nach wird die Verantwortung für die Situation dann den Eltern übergeben», so Blatter. Die Fortschritte werden wöchentlich in der Klinik besprochen.

Rät nicht so ziemlich jeder Ratgeber zum Thema "schlafen & Kinder" (auch dieser) zu genau diesem Vorgehen? Einfach ohne "Therapeutin zur Schlafenszeit in der Wohnung".

Samstag, 5. November 2005

Nachtrag: Deutsches Aerzteblatt über Sesam

Ausgabe Februar 05, S. 54, basierend sehr wahrscheinlich auf einem PR-Text von Sesam:

(...)Vorgesehen ist die kontinuierliche Untersuchung von 3 000 Kindern ab der zwölften Schwangerschaftswoche bis zum Alter von 20 Jahren. Auch die Eltern und Großeltern dieser Kinder werden einbezogen. Damit wird erstmals der gesamte Verlauf der Risikoperiode wissenschaftlich erfasst. SESAM unterscheidet sich von anderen Studien durch den ganzheitlichen Ansatz und durch das Design. Der Ansatz integriert psychologische, soziale und genetisch-biologische Faktoren. Vorgesehen sind beispielsweise die systematische Verhaltensbeobachtung des Embryos anhand von Ultraschallaufzeichnungen, die Erfassung von psychischen Erkrankungen anhand strukturierter Interviews sowie die direkte Verhaltensbeobachtung von Eltern-Kind-Interaktionen. Auch ambulante Messungen im Alltag der Familien mit elektronischen Tagebüchern zur Dokumentation des Schrei-, Schlaf- und Essverhaltens von Säuglingen werden vorgenommen. Darüber hinaus sind Analysen genetischer Polymorphismen, die psychobiologische Messung des Stressreaktionssystems und die Erfassung der Stressanfälligkeit des Embryos anhand seiner Herztätigkeit geplant.
Das Design enthält sowohl Längsschnitt- als auch Querschnittstudien, wobei epidemiologische mit experimentellen Methoden der Psychologie, Soziologie, Psychobiologie und Molekulargenetik kombiniert werden. Dies ermöglicht sowohl den Gewinn umfassender Daten als auch kausale Rückschlüsse. SESAM soll auch dazu beitragen, einen Datenpool zu erstellen, den Wissenstransfer anzuregen und Nachwuchswissenschaftler zu fördern. Darüber hinaus erhalten Hochrisikogruppen eine Präventionsbehandlung. (...)

Sesam in SNF Broschüre

In der kürzlich erschienenen Broschüre "Spitzenforschung made in Switzerland" des "Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung" ist über SESAM auf S. 16 zu lesen:

NFS SESAM
Weltweit einzigartige Verhaltensstudie am Puls der Jugend

Gesundheit und Zufriedenheit zählen zu den höchsten Gütern unserer Gesellschaft. Doch Ängste, Depressionen oder Jugendgewalt geben Fachleuten in der ganzen Schweiz zunehmend Anlass zur Sorge. So nehmen seelische Störungen ebenso zu wie Verhaltensauffälligkeiten. Auch tun sich immer mehr Jugendliche schwer mit der Anpassung an gesellschaftliche Bedingungen. Weshalb diese Risiken in unserer Gesellschaft wachsen, will SESAM (Swiss Etiological Study of Adjustment and Mental Health), der neue NFS zur seelischen Gesundheit der Bevölkerung, ergründen. In einer gross angelegten Verhaltensstudie werden dazu 3000 Kinder zusammen mit ihren Familien von der Schwangerschaft bis ins Erwachsenenalter begleitet.


SESAM "am Puls der Jugend"? Es ist zwar nur "PR-Speak" des Nationalfonds, insofern nicht wirklich ernst zu nehmen, aber Anlass zum Stirnrunzeln gibt die Formulierung trotzdem.
Über die finanziellen Verhältnisse von SESAM ist auf S. 35 zu lesen, dass 10,2 Millionen SNF-Mittel drin stecken und 12,55 Millionen "Eigen- und Drittmittel" für die Jahre 1-4. Also 22,75 Millionen für 4 Jahre oder 5,68 Millionen pro Jahr.
Sesam ist in der Broschüre aufgeführt im Kapitel "Risiko", das eingeführt wird mit dem Text:

Unwägbarkeiten und Gefahren haben das Leben des Menschen seit jeher geprägt. Neben den Naturgefahren und zivilisatorischen Bedrohungen machen uns heute vor allem auch Risiken durch neue Technologien zu schaffen. Der bewusste Umgang mit dem Risiko hat sich denn auch zu einem zentralen Thema der Wissenschaft entwickelt. Vor ganz unterschiedlichem Hintergrund befassen sich auch diverse NFS mit Risikofragen. Ihr gemeinsamer Ansatz: Risiken erkennen und durch gezielte Forschung vermindern.

Weitere Projekte in dem Abschnitt: NFS Klima ("den Klimawandel versthen"), NFS CO-ME (Informationstechnologie und chirurgische Eingriffe), NFS Finrisk ("Unser Ziel ist es, die besten Doktorandenkurse im Finanzwesen anzubieten"), NFS Plant Survival ("Überlebenserfolg von Pflanzen in naturnahen und landwirtschaftlichen Ökosystemen"), NFS Nord-Süd ("treibt den Austausch von Wissen zwischen Ländern des Nordens und des Südens voran").
logo

Sesam Watch

Beobachtungen und Notizen zum Schweizer NCCR "Sesam", der 3'000 Kinder und ihr Umfeld vom ersten Ultraschallbild an 20 Jahre lang beobachten wollte (vorzeitiger Abbruch: 13.3.08). Autonom, skeptisch, ehrenamtlich. Kontakt: sesamwatch@gmail.com

Grundsätze



FAIR USE bei Zitaten.

Suche

 



Powered by FeedBlitz

Status

Online seit 7200 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Sep, 15:53

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
Creative Commons License

xml version of this page
xml version of this topic

twoday.net AGB

Watchlinks


Aussenreaktionen
Diskussion
Ethik
Finanzen
Geistesverwandte
Grundlagen
Leserbriefe
Margraf
Medienbeobachtung
Medienreaktionen
Politikreaktionen
Sesamkontakt
Sesamprojekte
Sesamreaktionen
Sesamzitat
Veranstaltung
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren