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Hinweis

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NZZ vom 14.3.08: Forschungsprojekt «Sesam» wird abgebrochen

Zu schleppende Rekrutierung von Probandinnen

Von S. Aiolfi

«Sesam» lässt sich offenbar nicht öffnen. Wie bereits gemeldet (NZZ 7. 3. 08), ist der Nationale Forschungsschwerpunkt zur Ergründung psychischer Erkrankungen auf grössere Schwierigkeiten gestossen, als es darum ging, für das Vorhaben die nötigen Probandinnen zu finden. Das Problem hat sich jetzt als so drastisch erwiesen, dass das Sesam-Leitungsgremium entschieden hat, beim Schweizerischen Nationalfonds, der den grössten Teil des Vorhabens finanziert, die Einstellung der Kernstudie zu beantragen.

Zu viele Hürden
Vorgesehen war gewesen, innerhalb von zwei Jahren an fünf Schweizer Standorten bis zu 3000 Kinder zu bestimmen, die man von der Zeit vor der Geburt bis ins 20. Lebensjahr periodisch beobachtet und untersucht hätte. Nach den Angaben von Sesam-Vizedirektor Alexander Grob hatte man in Basel mit dem Aufnahmeverfahren im Oktober begonnen und hätte bis heute 100 bis 150 Probandinnen erfasst haben müssen, um das Plansoll zu erfüllen. Tatsächlich rekrutiert worden sind aber lediglich 20 Frauen; 30 sind noch unentschieden, und 60 haben abgesagt. Am Standort Bern verlief die Rekrutierung ähnlich schleppend. In Zürich, Genf und Lausanne hat man mit dem Verfahren zwar noch nicht begonnen, musste aber einsehen, dass die Schwierigkeiten dort ebenfalls gross gewesen wären. Ein Grund für das mangelnde Interesse waren laut Grob zunächst die Bedenken zahlreicher Frauen hinsichtlich des zeitlichen Engagements; eine Teilnahme am Projekt hätte während der ersten zwei Lebensjahre des Kindes einen Aufwand von 20 Stunden erfordert, was vielen zu viel war. Ein weiteres Handicap war, dass es den Projektbetreibern untersagt war, nach dem ersten Kontakt mit einer werdenden Mutter, bei dem sie über Sesam informiert wurde, nachzuhaken und zu fragen, ob sie mitmachen wolle. Die Initiative musste ganz der Frau überlassen werden. Und schliesslich war auch die Gruppe jener Kandidatinnen, die die sprachlichen Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllten (nämlich Deutsch- oder Französischkenntnisse), kleiner, als von den Spitälern ursprünglich geschätzt worden war.

Verzicht auf eine Adjustierung
Vor Wochenfrist hatten die Projektleiter noch die Möglichkeit einer Anpassung der Versuchsanordnung erwogen; der Vorschlag stand im Raum, mit der Untersuchung der Kinder statt vor erst nach der Geburt zu beginnen, da man vermutete, dass sich die Zahl der Studienteilnehmer dadurch vergrössern liesse. Nach Grob wäre eine solche Adjustierung jedoch kompliziert gewesen, und es hätte auch keine Gewähr gegeben, dass das Rekrutierungsproblem dadurch hätte gelöst werden können. Ausserdem hätte man mit dem Verzicht auf die pränatale Untersuchung einen wichtigen Baustein der Studie verloren. Und diesen Verlust an Qualität wollte man nicht in Kauf nehmen. Der Scherbenhaufen ist insofern nicht total, als der Abbruch nur die Sesam-Kernstudie betrifft. Einige Teilstudien, die sich ebenfalls mit dem Eltern-Kind-Verhältnis befassen, aber mit weniger Probanden auskommen und von kürzerer Dauer sind, sollen dagegen weitergeführt werden. Von der Beendigung des Projekts betroffen sind nach den Angaben von Grob an die 70 Personen, die sich in 50 Stellen teilten. Sichergestellt ist immerhin, dass 31 Doktoranden, die sich bisher mit Sesam beschäftigt hatten, ihre Arbeiten zu Ende führen können. Wie weiter zu erfahren war, sind von den für das Projekt insgesamt bewilligten 22,4 Millionen Franken bis dato 8,3 Millionen aufgebraucht worden.
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Sesam Watch

Beobachtungen und Notizen zum Schweizer NCCR "Sesam", der 3'000 Kinder und ihr Umfeld vom ersten Ultraschallbild an 20 Jahre lang beobachten wollte (vorzeitiger Abbruch: 13.3.08). Autonom, skeptisch, ehrenamtlich. Kontakt: sesamwatch@gmail.com

Grundsätze



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Zuletzt aktualisiert: 10. Sep, 15:53

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