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Mittwoch, 7. Juni 2006

SAGW: Veranstaltung zum Gesetz über die Forschung am Menschen

Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
Öffentliche Veranstaltung zum Gesetz über die Forschung am Menschen
Datum: 16.06.2006 - 16.06.2006
Ort: Université Lausanne
Veranstalter: ASSH/SAGW

Öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Jahresversammlung der SAGW

Forschung am und mit Menschen ist immer ein Eingriff in die physische und/oder in die psychische Integrität dieses Menschen. Daher unterliegt diese Forschung spezifischen Bedingungen, die zu ethischen Fragestellungen Anlass gibt. Dies gilt etwa für Menschen mit beschränkter Urteilsfähigkeit, für Kinder oder für verstorbene Personen.

Bisher waren für die Zulassungen von Forschungsprojekten am Menschen die kantonalen Ethikkommissionen zuständig. Da diese Situation eine teilweise uneinheitliche und unvollständige Regelung zur Folge hatte, wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Gesetzesentwurf über die Forschung am Menschen (Humanforschungsgesetz) ausgearbeitet, der im Frühjahr 2006 in die Vernehmlassung geschickt wurde. Mit dem neuen Gesetz können Bewilligungen für Forschungsprojekte auf eine neue, gesamtschweizerische Basis abgestützt werden. Auch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) hat die Vernehmlassung genutzt und zum Gesetzesentwurf Stellung genommen.

(...)

# 16.15
NFS sesam: eine multizentrische, multidisziplinäre und multigenerationale Längsschnittstudie zur Entwicklung der bio-psycho-sozialen Gesundheit. Prof. Alexander Grob, Université de Bâle
# 16.30
Table ronde et discussion avec Dr. Carola Meier-Seethaler, Prof. Alberto Bondolfi, Prof. Alexander Grob, Prof. Michel Valloton
Moderation: Prof. Rainer J. Schweizer

Margraf: "Angststörungen nehmen bei Kindern dramatisch zu"

Gesundheit-SprechStunde; 07.04.2006; Seite 13; Nummer 7:

«Angststörungen nehmen bei Kindern dramatisch zu»
Warum verbreiten sich Angsterkrankungen seit fünfzig Jahren so schnell? Die Forschung gibt Antwort.
AUTOR: Von Beat Leuenberger

«Menschen leiden heute häufiger unter Angst als früher», stellt Prof. Jürgen Margraf fest. Der Leiter der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Basel interpretiert die Auswertung von Befragungen seit den 50er-Jahren: «Der Anstieg von Angsterkrankungen ist dramatisch.»
Am dramatischsten bei Kindern. Angstforscher Margraf: «Kinder, die heute als gesund gelten, leiden stärker unter Angst, als Kinder, die vor fünfzig Jahren in der Psychiatrie behandelt wurden.»
Wie ist das zu erklären? «Die Gene können es nicht sein», sagt Jürgen Margraf. «Sie verändern sich nicht so schnell.» Setzen die Wissenschafter aber den Angstanstieg in Beziehung mit sozialen Faktoren, finden sie vier Erklärungen: Angst vor Gewalt und Terroranschlägen, vor Naturkatastrophen, vor Seuchen wie Sars und Krankheiten wie Aids. Die zweite Erklärung ist die steigende Arbeitslosenzahl und die Zahl von Kindern, die unter dem Existenzminimum leben müssen.
Als dritte Erklärung nennen die Psychologen soziale Verbundenheit respektive ihre rasante Veränderung. Prof. Margraf: «Die Menschen heiraten seltener. Wenn sie heiraten, tun sie es später als in vergangenen Zeiten, sie haben weniger Kinder und sie lassen sich viel häufiger scheiden.»
Die Statistik gibt dem Angstexperten Recht: Bald jedes zweite Paar lässt sich in der Schweiz scheiden (Ende 2005: 45,5 Prozent), die Geburtenrate ist auf knapp unter 1,4 pro Familie gesunken, dafür die Zahl der Einzelhaushalte auf über 36 Prozent angestiegen. «Das heisst», so Jürgen Margraf, «die traditionellen Strukturen des Zusammenlebens verschwinden nach und nach und wir leben mehr und mehr in einer Gesellschaft der Vereinzelung.»
Die grosse Übersichtsstudie zum Thema Angst, die der Wissenschafter zitiert, wertete über 250 Befragungen mit mehr als 50'000 Erwachsenen und Kindern im Schulalter aus. «Sie zeigt deutlich, dass die sozialen Veränderungen da waren, bevor die Angst zunahm - und nicht umgekehrt», erklärt Margraf, «was es hoch wahrscheinlich macht, dass die Angst eine Folge des Umbruchs von Sozialstrukturen ist.»
Zur vierten wichtigen Erklärung für die Angstzunahme betreiben die Basler Psychologen um Jürgen Margraf eigene Forschung. Es ist die Dimension der Kontrollierbarkeit: «Belastungen, welche die Leute kontrollieren können, werden viel besser vertragen und machen sowohl psychisch wie auch körperlich viel weniger krank.» Ganz entscheidend dabei sei die eigene Wahrnehmung, sagt Margraf: «Sind die Menschen davon überzeugt, dass sie die Kontrolle haben, fühlen sie sich gut, auch wenn die Wirklichkeit anders ist.»
Nun kommt aber das Gefühl, sein Leben unter Kontrolle zu haben, zunehmend abhanden. Die Leute spüren, dass immer grössere Bereiche ihres Lebens ihrem direkten Zugriff verwehrt bleiben. Jürgen Margraf macht ein Beispiel: Die Globalisierung führt dazu, dass bei uns Arbeitsplätze verschwinden und nach Indien oder China verlegt werden. «Was kann der Einzelne dagegen tun?», fragt der Psychologe rhetorisch. «Natürlich nichts. Egal, welche politische Partei ich wähle, ich kann nicht wirklich etwas dagegen tun - und das macht Angst.»
Jürgen Margraf, Institut für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Basel - Erst kommt die Angst, dann die Depression: «Wir erfahren in immer stärkerem Ausmass, dass wir in einer vernetzten Welt leben. Der Einzelne kommt sich klitzeklein vor. Menschen aber, die das Gefühl haben, ihr Leben nicht kontrollieren zu können, erkranken viel eher an einer Angststörung. Hält diese lange unbehandelt an, kommen Depressionen und körperliche Leiden dazu.»
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Sesam Watch

Beobachtungen und Notizen zum Schweizer NCCR "Sesam", der 3'000 Kinder und ihr Umfeld vom ersten Ultraschallbild an 20 Jahre lang beobachten wollte (vorzeitiger Abbruch: 13.3.08). Autonom, skeptisch, ehrenamtlich. Kontakt: sesamwatch@gmail.com

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