Hört, hört!SESAM wird eine grosse Zahl von vorwiegend weiblichen Nachwuchswissenschaftlerinnen fördernIch kann's mir nicht verkneifen: "weibliche Nachwuchswissenschaftlerinnen"? Der weisse Schimmel lässt grüssen!
patpatpat - 13. Nov, 12:33
Heute in der NZZ am Sonntag, S. 26:
Kleine Geschichte derSonntagsruhe
Der Sonntag ist ein künstliches Konstrukt. Dennoch scheiterten bisher alle Versuche, ihn abzuschaffen. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Ruhetag - ob für Konsum oder Kirchgang - ist beständiger, als manche meinen. Von Daniel Puntas Bernet
Wenn Sie heute Sonntagmorgen diese Zeilen lesen, dann tun Sie sich selber Gutes. Die anregende Lektüre zu Kaffee und Gipfeli und Kirchengeläut ist eine ausgezeichnete Variante, Körper, Geist und Seele auszuruhen und aufzubauen. «Dass der Mensch alternierend zur Arbeitszeit Ruhephasen und kreative Entspannung braucht, ist unumstritten», sagt der Biomediziner Jürgen Margraf von der Universität Basel, «und dass diese Phase bei den meisten Menschen auf den Sonntag fällt, hat sein Gutes, denn die gesellschaftliche Synchronisation der Ruhe ist ebenso wichtig wie die individuelle.» Doch selbst wenn Sie heute Sonntag arbeiten müssen, werden Sie dies unter Umständen nicht ungern tun. Sei es, weil die bessere Entlöhnung für den Einsatz entschädigt oder weil die Arbeit dann, wenn die andern freihaben, etwas Leichtes an sich hat. «Die meisten Verkäuferinnen tragen sich gerne für den Sonntagsdienst ein», hat die Personalleiterin eines Kleidergeschäfts im Zürcher Bahnhof Stadelhofen beobachtet, «denn an einem Sonntag arbeitet es sich irgendwie anders.»
In zwei Wochen stimmt das Schweizervolk über ein neues Arbeitsgesetz ab, in dem es um die gesetzliche Verankerung des derzeitigen Sonntagsverkaufs in Bahnhöfen und Flughäfen geht. Eine Formsache, könnte man meinen, wären da nicht Kirchen und Gewerkschaften, welche die Anpassung des Gesetzes an den Status quo zum heiligen Kampf gegen die vermeintliche Abschaffung des Sonntags emporstilisieren. Sachfragen und ideologische Positionen geraten durcheinander, von fehlender Zeit zur Besinnung und Ausnützung der Arbeiter ist die Rede, und mit dem Bild vom Dammbruch, der den Sonntag wegzuspülen drohe, malt die religiöse Obrigkeit den Teufel an die Wand.(...)
patpatpat - 13. Nov, 12:19